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Bundesliga-Damen mit knappem Sieg in Wietmarschen |
vom 19. November 2012 |
"Raus aus dem Mittelfeld" war das Motto, das Trainer Thomas Wilkens seiner Mannschaft vor dem Spiel gegen den SV Wietmarschen am Sonntagnachmittag mit auf den Weg gegeben hatte. Gute drei Stunden später hatten die Bad Laerer Mädels mit 3:2 (25:15, 20:25, 20:25, 25:21, 16:14) gewonnen und mit diesem fünften Sieg in Folge den dritten Tabellenplatz weiter gefestigt. Zur Freude aller Beteiligten waren bei diesem Spiel auch alle zuletzt noch verletzten Laerer Spielerinnen wieder am Start, so dass Trainer Thomas Wilkens auf seine komplette Mannschaft zurückgreifen konnte.
Am Anfang des ersten Satzes war das Spiel noch relativ ausgeglichen, kein Team konnte sich punktemäßig deutlich absetzen. Erst durch sehenswerte Blockaktionen von Sara Szmuk, Linda Dieckmann und Katharina Schulte sowie gute Aufschläge von Alina Hellmich zur Mitte des Satzes konnte der SV Bad Laer auf 22:14 davon ziehen, behielt bis zum Satzende die Oberhand und konnte diesen am Ende mit 25:15 für sich entscheiden. Der zweite Durchgang startete zunächst ähnlich wie der erste, doch beim Punktestand von 17:19 aus Bad Laerer Sicht sorgten einige leichte Annahmefehler auf Seiten der Südkreislerinnen für einen Rückstand, der bis zum Satzende von 20:25 nicht mehr aufgeholt werden konnte.
Nach der ungewohnten zehnminütigen (und eher einschläfernden als aufrüttelnden) Pause schafften die Wietmarschenerinnen es dann weiter, ihre Stärken auf dem Spielfeld auszuspielen, während das Spiel der Bad Laererinnen zusehends durchsichtiger und fehlerhafter wurde. Die Gastgeberinnen überzeugten in dieser Phase besonders in der Abwehr, in der immer wieder harte Laerer Angriffe sehenswert entschärft wurden. Zur Mitte des Satzes konnte Bad Laer dann zwar noch einmal auf 14:18 verkürzen, der komplette Rückstand konnte jedoch bis zum Satzende nicht mehr aufgeholt werden, so dass die vielen leichten Fehler am Anfang des Satzes am Ende zu einem 20:25 Satzverlust führten. Im vierten Satz blieben beide Mannschaften bis zum 20:20 gleich auf, auf beiden Seiten spielten gute Blockaktionen, dann aber auch wieder leichte Annahmefehler eine Rolle. Und wieder brachte auch die Wietmarschener Abwehr mit sensationellen Aktionen, besonders durch Libera Kathrin Haarmann, die Bad Laerer Spielerinnen regelmäßig zum verzweifeln. Nach einigen guten Block- und Angriffsaktionen in der entscheidenden Phase kurz vor Satzende führte das Team aus dem Osnabrücker Südkreis dann jedoch plötzlich mit 23:20, und drei Punkte später ging der vierte Durchgang mit 25:21 an den SV Bad Laer.
So musste also erneut der Tiebreak eine Entscheidung über Sieg und Niederlage bringen. Hier holten die Gastgeberinnen einen 0:3-Rückstand schnell wieder auf, und führten zum Seitenwechsel - begünstigt durch einige Eigenfehler auf Bad Laerer Seite und enge Schiedsrichterentscheidungen zugunsten von Wietmarschen - beim Seitenwechsel mit 8:4. Diesen Rückstannd konnten die Bad Laerer Spielerinnen dann jedoch ihrerseits wieder ausgleichen: Nach einer kleinen Aufschlagserie von Kapitän Ricarda Hellmich und guten Abwehraktionen von Libera Karen Baller zeigte die Anzeigetafel ein ausgeglichenes 10:10. Mit risikoreichen Aufschlägen, großem Willen und Kampfgeist in der Abwehr schafften es die Wietmarschenerinnen in den folgenden Ballwechseln dann jedoch wieder, eine 14:12-Führung herauszuspielen, wodurch sich Trainer Thomas Wilkens auf Bad Laerer Seite genötigt sah, seine zweite Auszeit zu nehmen. Und die Ansprache des Laerer Trainers zeigte ihre Wirkung schnell: Wietmarschen spielte - den Sieg zum greifen Nah - im Angriff eher mut- und drucklos, während Bad Laer mentale Stärke demonstrierte. Eine weitere enge Schiedsrichterentscheidung, diesmal zugunsten von Bad Laer, lieferte den 14:14 Ausgleich, und Wietmarschen sah am Ende eher geschockt zu, wie Bad Laer durch zwei gute Aufschläge von Alina Hellmich und einen aggressiven Angriff über die Mitte von Sara Szmuk auch noch die letzten beiden Punkte zum 16:14 und dem damit verbundenen 3:2-Sieg einfuhr.
"Wir haben uns heute das Leben selbst unnötig schwer gemacht und hier sicherlich nicht unsere beste Saisonleistung abgeliefert", zog Bad Laers Trainer Thomas Wilkens nach dem fümften Sieg in Folge Bilanz. "Wir hätten uns wahrlich nicht beschweren können, wenn der Gegner einen seiner zwei Matchbälle genutzt hätte, dann wäre die Niederlage für uns sicherlich in Ordnung gewesen; aber in den Regeln steht, dass der fünfte Satz eben bis 15 gespielt wird, und zum Glück für uns hat es Wietmarschen heute nicht geschafft, diesen letzten einen Punkt zu machen; unsere Tie-Break-Erfahrung aus den letzten Spielen hat uns hier sicherlich geholfen, mental stark zu bleiben, die Matchbälle des Gegners abzuwehren und selbst das Spiel für uns zu entscheiden", so Wilkens weiter. Beim nächsten Heimspiel am 24. November gegen Olpe hofft das Bad Laerer Team jetzt, an die guten Leistungen der zuvor gewonnenen Spielen anknüpfen zu können. Dazu wird sich die Mannschaft jedoch vehement steigern müssen. Ob das gelingen wird, davon können sich sportbegeisterte Fans selbst ab 19:30 Uhr in der Sporthalle am Freibad überzeugen.
Dann noch ein Hinweis von Trainer Thomas Wilkens in eigener Sache: "Eine Sache liegt mir noch am Herzen: Nach dem Spiel waren einige Wietmarschener noch sehr aufgebracht darüber, weil ich mich in einer Situation im Tie-Break sportlich unfair ihnen gegenüber verhalten haben soll. Ich habe mit dem Wietmarschener Trainer Matthias Haarmann nach dem Spiel noch über diese Situation gesprochen, und mich für mein Verhalten zu diesem Zeitpunkt, das so nicht in Ordnung war, entschuldigt. Ich fühlte mich in dem vorangegangenen Ballwechsel von einer aus meiner Sicht sehr zweifelhaften Schiedsrichterentscheidung stark benachteiligt und habe mich von meinen Emotionen zu einer sportlich unfairen Geste verleiten lassen, die ich jetzt bedaure. Matthias hat meine Entschuldigung angenommen und wir hoffen beide, das diese Geschichte nicht das gute Verhältnis zwischen Wietmarschen und Bad Laer beeinträchtigen wird. Für uns beide war diesbezüglich auch noch die Erkenntnis wichtig, dass mein falsches Verhalten in keinster Weise Einfluss auf das Spiel gehabt hat: Wietmarschen hatte deshalb keinen Ballwechsel verloren, sondern die Führung im Tie-Break auf vier Punkte ausgebaut und zwei Matchbälle zum Sieg gehabt. Nichtsdestotrotz war die Geste nicht in Ordnung und ich entschuldige mich dafür."
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